Oudtshoorn ist die Straußenhochburg Südafrikas und eine beliebtestes Ausflugziele sind die verschiedenen Straußenfarmen in der Region. Sie können eine der klassischen Show-Farmen besuchen, die täglich auch deutschsprachig geführte Touren anbieten. Gäste bestimmter Unterkünfte haben zusätzlich die Möglichkeit an einer authentischen Farmtour teilzunehmen und Einblicke in den täglichen Ablauf einer Straußenaufzucht zuerhalten.
Show-Farmen in Oudtshoorn
Oudtshoorn ist international als Hochburg der Straußenaufzucht in Südafrika bekannt und was liegt hier näher, Urlaubern diese ungewöhnlichen Tiere auch touristisch näher zu bringen.
Rund um den Ort haben sich im Laufe der letzten Jahre drei Anbieter auf die sog. Show-Farmen spezialisiert und bieten jeweils leicht unterschiedliche Touren an. Unseren Touren- und Anbietervergleich mit allen wichtigen Details finden Sie hier:
authentische Farmtouren in Oudtshoorn
Neben den touristischen Show-Farmen können Sie als Gast der folgenden Unterkünfte auch an einer authentischen Farmtour zu den sog. „Working Farms“ teilnehmen. Sie erfahren dabei viele spannende Details über die Tiere.
Entdecken Sie das Farmleben und erhalten Sie Einblicke in die Aufzucht der Strauße. Diese Touren sind nur für Übernachtungsgäste buchbar und bieten aus unserer Sicht einen schönen Kontrast zu den touristischen Angeboten und ermöglichen einen sehr persönlichen Einblick in die Straußenaufzucht.
Geschichte - von der Straußenzucht zum Tourismus
Bereits die San Ureinwohner haben vor Tausenden von Jahren die gesamte Region besiedelt, wie zahlreiche Felsmalereien in den Höhlensystemen der Swartberg Mountains belegen. Über Hunderte von Jahren wurden zudem das Fleisch und die Eier der Strauße als Nahrung genutzt. Die Straußeneier waren zuerst Nahrungsquelle, wurden später allerdings als Wasserspeicher unter der Erde vergraben. Die ersten europäischen Entdecker erreichten die Region 1689, es dauerte jedoch noch weitere 100 Jahre bis die Region von ersten weißen Farmern besiedelt wurde.
Strauße galten in vielen Kulturkreisen von den Ägyptern, Römern, Franzosen bis zu den Zulu als wertvolle Nahrungsquelle und Lieferant von Straußenfedern. Durch die übermäßige Jagd und dadurch entstandene Dezimierung der Bestände, verdoppelten sich zwischen 1821 und 1858 die Preise für Straußenfedern. Hierin erkannten einige Farmer rund um Oudtshoorn enormale Potentiale und begannen mit der Domestizierung der Tiere. Der wirtschaftliche Durchbruch gelang jedoch erst im Jahre 1869, als der erste Inkubator (Brutkasten) für Straußeneier erfunden wurde. Dies reduzierte die Sterblichkeitsrate und ließ die Tierbestände kontinuierlich anwachsen. Zusammen mit der Anpflanzung von Luzerne als effektiveres Futtermittel, erhöhte sich die Anzahl der Zuchstrauße innerhalb von 25 Jahren von 80 auf 20.000 Tiere. Durch den sprunghaften Anstieg an Straußenfarmen fiel mit der Zeit zwar wieder der Preis für Straußenfedern, in der Boomphase um das Jahr 1884 gehörten Straußenfedern allerdings nach Gold, Diamanten und Wolle bereits zum 4. wichtigsten Exportprodukt Südafrikas. In dieser Zeit wurden auch die sog. „Straußenpaläste“ gebaut und durch die hohe Anzahl an Zuchtieren wurden erstmalig auch das gesetzliche Schlachtverbot aufgehoben.
Die Boomphase überdauerte die Burenkriege und erst im Jahre 1911 machten sich erste Anzeichen einer Rezession bemerkbar. Durch Überproduktion und ausländische Konkurrenz musste die Federnqualität erhöht werden, was zu einer Zuchterweiterung mit einer verwandten Straußenrasse aus Nordafrika führte und das Geschäft so noch ein paar Jahr aufrecht erhielt. Der völlige Zusammenbruch geschah im Jahre 1914 und als Grund wurde das Aufkommen der offenen Automobile genannt und das dadurch die bisher beliebten Straußenhüte der Damen nicht mehr praktikabel seien. Entscheidender dürfte jedoch der Ausbruch des Erste Weltkrieges von 1914-1918 gewesen sein und die damit einhergehende wirtschaftliche Depression. Erst nach dem Ersten Weltkrieg erholte sich die Straußenwirtschaft langsam und neben den Federn wurde nun auch Straußenfleisch und Straußenhaut kommerziell genutzt. Zudem entwickelte sich in Oudtshoorn ein völlig neuer Geschäftszweig und eine weitere Einnahmequelle – der Tourismus!
Reiseangebote Oudtshoorn & Umgebung
Die Straußenfarmen können Sie am einfachsten mit dem Mietwagen bei einer Südafrika Individualrundreise besuchen. Wir empfehlen die folgenden Rundreisen durch die Klein Karoo Halbwüste nach Oudtshoorn, die bereits auf die schönsten Ausflugsziele der Region optimiert sind.