Das Okavango-Delta ist eines der faszinierendsten Naturwunder Afrikas. Das riesige Binnendelta liegt im Nordwesten Botswanas und wird aus dem Okavango-Fluss gespeist, welcher aus dem Hochland von Angola kommt.
Anstatt ins Meer zu fließen, ergießt sich der Okavango-Fluss jedoch während der Trockenzeit von April bis Oktober weitläufig in das flache Becken der Kalahari-Wüste und schafft so ein einzigartiges Netzwerk aus Wasserstraßen, Inseln und Überschwemmungsgebieten.
Das Delta ist berühmt für seine vielfältige Tierwelt, darunter Elefanten, Büffel, Löwen, Leoparden, Nashörner, Giraffen, Zebras und eine Vielzahl von Vogelarten.
Im Delta befinden sich zahlreiche Lodges, Camps und Campingplätze die den Besuchern eine Bandbreite an Aufenthaltsmöglichkeiten in dieser besonderen Region bieten.
Die Landschaft ist geprägt von üppiger Vegetation, Wasserkanälen, Lagunen und überschwemmten Ebenen, was das Okavango Delta zu einem faszinierenden Reiseziel für alle Naturliebhaber und Abenteurer macht.
Während der jährlichen Überschwemmung verwandelt sich das Delta in eine Arche Noah für Tiere und bietet so hervorragende Bedingungen für Safaris, Mokoro-Fahrten, Wanderungen und Vogelbeobachtungen.
Wie kann ich das Okavango Delta bereisen?
Die Entdeckung des Okavango Deltas bietet eine Vielzahl von verschiedenen Reisemöglichkeiten. Sie können ihre Reise individuell gestalten und mit einem Mietwagen unternehmen, die Exklusivität einer Flugsafari mit Kleinflugzeugen genießen oder sich einer geführten Gruppenreise anschließen, bei der Sie ein erfahrener Reiseleiter begleitet. Jede dieser Reisearten hat ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen. Daher lohnt es sich, die verschiedenen Optionen sorgfältig abzuwägen und die ideale Reise entsprechend Ihrer persönlichen Vorlieben und Wünsche auszuwählen.
Wo kann ich im Okavango Delta übernachten?
Das Okavango-Delta ist für seine exklusiven Safari-Lodges und Camps bekannt. Das Angebot reicht von luxuriösen Boutique-Lodges bis hin zu rustikalen Zeltcamps. Hier sind einige der bekanntesten und empfehlenswertesten Lodges im Okavango-Delta:
Wann ist die beste Reisezeit für eine Safari ins Okavango-Delta?
Wann und wo Sie sich im Okavango Delta aufhalten, hat einen großen Einfluss auf ihr Safari-Erlebnis, die Tiersichtungen und Aktivitäten, die Sie im Delta unternehmen können. Generell ist die Wahl der Reisezeit für das Okavango-Delta also von Ihren Vorlieben und Interessen abhängig. Der Einfluss der subtropischen-kontinentalen Klimazone führt zu einer Regen- und Trockenzeit und sorgt für ganz unterschiedliche Bedingungen in den verschiedenen Regionen des Okavango Deltas.
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Trockenzeit
Die beste Reisezeit für Safaris in das Okavango Delta ist in der Trockenzeit von Mai bis Oktober. Das Wetter ist bis August angenehm kühl und trocken und die Tierbeobachtungen sind in dieser Zeit besonders gut. Die Vegetation im Delta ist weniger dicht und das Gras niedrig, was Tiersichtungen vereinfacht. Zudem halten sich die Tiere häufig an Wasserstellen auf, was besonders die Tierbeobachtungen am Wasserloch oder entlang der Flüsse erleichtert.
Im Mai erreicht das Flutwasser aus Angola das Okavango Delta. Die Wasserstände steigen wieder an und viele Camps bieten in dieser Zeit einzigartige Wasseraktivitäten, wie Boots- und Mokoro-Fahrten an. Die Tage sind in diesen Monaten besonders sonnig und warm, während die Nächte sehr kühl sein können. Besonders in den frühen Morgenstunden, welche häufig für Game Drives genutzt werden, fallen die Temperaturen teilweise auf bis zu 5 Grad Celsius ab und verlangen somit nach angemessener Kleidung.
Regenzeit
Von Dezember bis März herrscht Regenzeit im Okavango Delta. Die Landschaft verändert sich allmählich, die Vegetation beginnt zu wachsen und die Region wird grün und üppig. Die Tierbeobachtungen sind in dieser Zeit womöglich nicht so einfach, da die Tiere mehr Versteckmöglichkeiten haben und sich auf ein größeres Gebiet verteilen. Dennoch ist diese Zeit ideal für Vogelbeobachtungen, da viele Zugvögel in die Region kommen und die Vogelwelt besonders aktiv ist.
Die Temperaturen steigen tagsüber in der Regenzeit auf bis zu 35 Grad an und es kann sehr feucht werden. Regenschauer treten häufiger auf, sind aber normalerweise kurzlebig. Aktivitäten wie Bootsfahrten und Mokoro-Ausflüge sind in dieser Zeit nur noch entlang der ganzjährig wasserführenden Flussläufe möglich. Am besten Sie informieren sich vor ihrer Abreise zu den angebotenen Aktivitäten in ihrem Camp. Denken Sie in der Regenzeit auch an einen ausreichenden Insekten- bzw. Mückenschutz.
Welche Sehenswürdigkeiten sollte man im Okavango Delta gesehen haben?
Das Okavango Delta ist in verschiedene Gebiete und Konzessionen unterteilt. Diese werden teilweise von privaten und teilweise von staatlichen Betreibern und Organisationen verwaltet. Je nach Lage im Delta bieten sich eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget. Wir möchten im Folgenden die bekanntesten Gebiete und Konzessionen im Okavango Delta vorstellen.
Moremi Game Reserve
Das Moremi Game Reserve wurde als erstes Naturschutzgebiet 1963 gegründet und wird heute von der Regierung verwaltet. Es befindet sich im östlichen Teil des Deltas und umfasst mit knapp 5.000 Quadratkilometern ein Drittel Fläche des gesamten Okavango Deltas.
Als eines der ältesten und bekanntesten Wildreservate in Botswana hat das Moremi Game Reserve einen hohen Schutzstatus und bietet einen sicheren Lebensraum für bedrohte Arten. Es gelten unter anderem folgende Regeln für dieses staatliche Schutzgebiet: Offroad fahren im Gelände und Fahrten bei Nacht (es gibt zeitliche Beschränkungen) sind untersagt, ebenso bewaffnete Wandersafaris (mit einigen Ausnahmen auf Chiefs Island).
Khwai Community Area
Die Khwai Community Area befindet sich südlich des Moremi Game Reserve und bietet eine interessante Mischung aus Natur & Kultur. Das Besondere an der Khwai Community Area ist, dass sie von den örtlichen Gemeinden verwaltet wird und somit die Einnahmen aus dem Tourismus direkt der lokalen Bevölkerung zugutekommen. Dieses Modell fördert den Naturschutz und unterstützt gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Gemeinden, die in der Nähe des Reservats leben.
Besucher der Khwai Community Area können neben Pirschfahrten und Wanderungen auch kulturelle Aktivitäten unternehmen, um mehr über das Leben und die Traditionen der einheimischen Bevölkerung zu erfahren. Die Khwai Region ist ein beliebtes Ziel für Reisende, die ein authentisches und verantwortungsbewusstes Wildtiererlebnis suchen.
Private Konzessionen
Knapp 20 % der Landfläche Botswanas sind in 50 Grundstücke bzw. „Wildlife Management Areas“ kurz WMAs aufgeteilt und werden als private Konzessionen bezeichnet. Das Okavango Delta ist in 18 Konzessionen aufgeteilt, welche sich alle um das Moremi Game Reserve erstrecken. Die Konzessionen unterliegen strengen Auflagen hinsichtlich des Wildtiermanagements und der Anzahl der Übernachtungen/ Lodges.
Zu den bekanntesten privaten Konzessionen im Okavango Delta zählen unter anderem: Khwai, Shinde, Kwara, Duba, Abu, Jao, Pom Pom, Sandibe, Xaranna, usw. In den privaten Konzessionen sind besonders exklusive Safarierlebnisse möglich, da das riesige Wildnisgebiet nur von den eigenen Gästen bzw. von den Gästen der Nachbarlodge befahren wird. Zudem ist das Offroad fahren erlaubt und es gibt kein Nachtfahrverbot.
Chief‘s Island
Chief’s Island ist die größte zusammenhängende Landmasse im Okavango Delta. Benannt nach ‚Chief Moremi‘, einem respektierten Anführer der Batawana-Gemeinschaft, erstreckt sich die Insel über 70 km Länge und 15 km Breite. Was Chief’s Island so bemerkenswert macht, ist seine Lage und die damit verbundene Tierwelt.
Wenn der Okavango Fluss das Delta ab Mai mit seinen Wassermassen überflutet, versammelt sich eine unglaubliche Fülle an Wildtieren auf der Insel. Nicht umsonst diente Chief‘s Island schon als Drehort für bewegende National Geographic-Dokumentationen.
Okavango Panhandle
Der Panhandle-Bereich im Nordwesten des Okavango-Deltas ist geprägt von schmalen Wasserstraßen und dichten Ufervegetationen. Im Gegensatz zum zentralen Bereich des Okavango-Deltas, der aus einem weitläufigen Netz von Wasserwegen und Lagunen besteht, ist das Panhandle eher durch einen einzelnen Flussarm charakterisiert, der sich durch das trockenere Gelände schlängelt.
Diese Region des Deltas ist weniger von Überschwemmungen betroffen als andere Teile des Deltas, was dazu führt, dass sie eine etwas andere Flora & Fauna aufweist. Das Panhandle ist vor allem für seine ruhige und abgeschiedene Atmosphäre bekannt. Sie können hier Aktivitäten wie Angeln, Bootsfahrten und Vogelbeobachtungen entlang des Flusses unternehmen.
Selinda Spillway
Das Selinda Reserve ist ein weiteres privates Reservat und erstreckt sich über ca. 320.000 Hektar im Okavango Delta. Es wird vom Selinda Spillway durchzogen, ein flacher Kanal der das nördliche Okavango Delta mit dem Linyanti und dem System des Chobe Flusses verbindet.
Der Spillway unterscheidet sich deutlich von dem eher offenen Selinda Gebiet weiter östlich, da am Spillway Mopane Bäume entlang des Wassers wachsen. Das Gebiet ist perfekt für Fußsafaris geeignet und mit über 130 verschiedenen Vogelarten auch für hervorragende Vogelbeobachtungen bekannt.
Tsodilo Hills
Am Rande des Panhandle befindet sich eine bekannte Felsformation aus Quarzit Gestein: die Tsodilo Hills. Die Tsodilo Hills sind in vier Hauptbereiche unterteilt: Male Hill, Female Hill, Child Hill und Grandfather Hill und erheben sich mit max. 400 m aus der flachen Umgebung.
Die Felswände der Tsodilo Hills sind mit Tausenden von Felsmalereien geschmückt, die einige der ältesten bekannten Kunstwerke Afrikas darstellen. Diese Malereien reichen von einfachen Tierdarstellungen bis hin zu komplexen Szenen und Symbolen. Einige der Malereien sind bis zu 100.000 Jahre alt, was die Tsodilo Hills zu einem der wichtigsten Orte für die Erforschung der prähistorischen Kunst und Kultur in Afrika macht.
Welche Safari Aktivitäten und Erlebnisse bietet das Okavango-Delta?
Pirschfahrten
Die facettenreiche Flora und Fauna des Okavango Deltas lässt sich auf viele verschiedene Arten erkunden. Zweifelsohne zählt die Erkundung der Umgebung mit einem Safarifahrzeug zu den beliebtesten und häufigsten unternommenen Aktivitäten im Delta.
Die Pirschfahrten werden von erfahrenen Guides begleitet, welche durch ihre Erfahrung und langjährige Ausbildung genau wissen, wo welche Tiere anzutreffen sind. Während Tagespirschfahrten besonders gute Bedingungen bieten, um Raubtiere wie Löwen und Leoparden zu beobachten, bieten Nachtpirschfahrten die Möglichkeit, nachtaktive Tiere wie Hyänen, Schakale und nächtlich aktive Raubkatzen zu beobachten.
Mokoro-Fahrt
Das Okavango Delta lässt sich jedoch nicht nur über Landwege erkunden, sondern auch zu Wasser. Die zahlreichen Wasserwege und Kanäle laden zu einer ganz besonderen Erfahrung ein: eine Mokoro-Fahrt. Die besten Mokoro-Fahrten können Sie in der Regel während der Trockenzeit von Mai bis Oktober erleben. In dieser Zeit sind die Wasserstände ausreichend hoch und zudem sind die Temperaturen bis August angenehm kühl und das Risiko von Moskitos geringer.
Die entschleunigte und ruhige Atmosphäre während einer Mokoro-Fahrt bieten die ideale Gelegenheit, sich zu entspannen, die Natur zu genießen und den Stress des Alltags hinter sich zu lassen. Die niedrige Sitzposition in einem Mokoro bietet darüber hinaus eine einzigartige Perspektive auf das Delta. Im Sinne des Baumbestandes, werden heute auch immer mehr Aluminium-Mokoros verwendet, die ebenfalls höchste Sicherheit bieten.
Bootsfahrten
Inmitten der größeren Flussläufe bieten zahlreiche Safari Camps Ausflüge mit kleinen motorisierten Booten an. Hauptaugenmerk liegt auf den wassernahen Tieren wie Krokodilen und Nilpferden, der bunten Vogelwelt sowie den Säugetieren, die täglich zum Trinken an die Flüsse kommen.
Die sehenswerten Bootsfahrten sind in der Regel ebenfalls von ca. April bis Oktober möglich. Einige Camps liegen zudem an permanenten Flussläufen, an denen ganzjährig der Wasserstand hoch genug ist, um diese Ausflüge sicher durchführen zu können. Achten sie bei der Auswahl der Unterkünfte auf die Lage im Delta und wann erfahrungsgemäß Bootstouren angeboten werden!
Geführte Wanderung
Wenn Sie Tiere und Pflanzen aus nächster Nähe beobachten möchten, ohne Motoren- und Fahrzeuggeräusche im Hintergrund empfiehlt sich eine geführte Wanderung durch das Delta.
Sie streifen zu Fuß mit Ihrem Guide durch die Landschaft und lernen dabei Tierspuren zu lesen und die Verhaltensweise und Lebensräume der einzelnen Arten besser zu verstehen. Mit etwas Glück können Sie Löwen, Elefanten oder auch Krokodile zu Fuß entdecken, in der Regel wird der Fokus der Wanderungen allerdings auf die kleineren und ungefährlichen Tiere gelegt.
Vogelbeobachtung
Zu einer weiteren Aktivität an Land zählen auch die exklusiven Vogelbeobachtungen, welche im Delta möglich sind. Viele Safari-Lodges bieten spezielle Vogelbeobachtungstouren an, welche von erfahrenen Guides geleitet werden, die sich auf die Vogelwelt der Region spezialisiert haben.
Die Qualität der Vogelbeobachtungen im Okavango-Delta wird stark von den Jahreszeiten beeinflusst. Während der Regenzeit (November bis März) ziehen viele Zugvögel aus dem Norden ins Delta, um hier zu brüten. Die Chancen stehen gut auch sehr seltene Vogelarten vor die Linse zu bekommen. Während der Trockenzeit (Mai bis Oktober) finden sich die Vögel häufiger an den Wasserstellen ein, was die Beobachtung erleichtert.
Reitsafari
Während herkömmliche Safaris oft in Geländewagen oder Booten stattfinden, kommen Sie während einer Reitsafari in den Genuss die Wildnis auf dem Rücken eines Pferdes zu erkunden und dabei eine besondere Nähe zur Natur zu erfahren. Während einer Reitsafari reiten die Teilnehmer in der Regel in kleinen Gruppen unter der Führung erfahrener Guides.
Die Routen führen durch eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Savannen, Wälder, Flussufer und Überschwemmungsgebiete. Und da Pferde weniger bedrohlich für Wildtiere sind als motorisierte Fahrzeuge, besteht die Möglichkeit die Tierwelt ungestört aus nächster Nähe zu beobachten. Reitsafaris im Okavango Delta werden jedoch nur in bestimmten Gebieten und ausgewählten Lodges angeboten, die über die entsprechende Infrastruktur und Sicherheitsvorkehrungen verfügen. Es ist daher ratsam diese Art der Aktivität bei einem Spezialisten zu buchen. Das Angebot reicht hier von Tagesausflügen bis hin zu mehrtägigen Reitreisen.
Angeln
Eine weitere Aktivität die im Okavango Delta unternommen werden kann, ist Angeln. In einigen Lodges und Camps ist das Angeln beispielsweise von festen Standorten aus möglich. Diese Standorte können entlang von Flussufern oder an speziell ausgewiesenen Angelplätzen liegen. Hier kann man mit herkömmlichen Angelgeräten wie Ruten und Ködern verschiedene Fischarten angeln, die im Okavango-Delta vorkommen.
Andere Lodges bieten spezielle Bootsfahrten an auf denen geangelt werden kann. Das Angeln während einer Bootsfahrt bietet den Vorteil, in verschiedenen Gewässern und Lebensräumen angeln zu können. In vielen Teilen des Okavango-Deltas ist es üblich die gefangenen Fische nach dem Fang wieder freizulassen, um ihre Bestände zu schützen und die Nachhaltigkeit des Fischfangs zu gewährleisten (Catch-and-Release Prinzip).
Generell ist Angeln im Okavango Delta das ganze Jahr über möglich. Die Wahl der Reisezeit hängt jedoch auch von den Fischarten ab, die Sie angeln möchten. Einige Fischarten, wie der Tigerfisch, sind in den wärmeren Monaten aktiver, während andere Arten das ganze Jahr über gefangen werden können. Wir empfehlen sich vorab bei einem spezialisierten Reiseveranstalter oder der jeweiligen Lodge über die aktuellen Bedingungen und die besten Angelzeiten zu informieren.
Wo liegt das Okavango Delta und was macht es so besonders?
Was sind die geografischen Besonderheiten des Okavango-Deltas?
Das Okavango Delta liegt in Botswana und ist mit einer Fläche von ca. 16.000 km² – das größte Binnendelta der Welt. Es ist ein Labyrinth aus Seen, Lagunen, Inseln, Wasseradern und Waldflächen und trägt in seiner vollen Pracht nicht umsonst den Namen „größtes Paradies der Welt“.
Im Hochland Angolas entspringt der Fluss Okavango, der mit 1500 km Länge der drittlängste Fluss im südlichen Afrika ist und fließt Richtung Süden nach Botswana, wo er auf die Sandsavanne der Kalahari trifft und eine einzigartige Symbiose bildet: Wüste und Delta.
Was dieses Gebiet so einzigartig macht sind nicht nur die enormen Wassermengen, die der Okavango mit sich führt, sondern die Tatsache, dass der Fluss nicht ins Meer mündet, sondern sich auf mehrere Seitenarme auffächert und den Nordwesten Botswanas in eine eindrucksvolle Sumpflandschaft verwandelt.
Der Okavango entspringt als kleines Rinnsal im Banguela-Plateau in Angola. Nach und nach wird er auf seiner Reise nach Botswana von saisonalen Regenfällen gespeist. Wenn er in Botswana eintrifft, verlangsamt sich seine Fließgeschwindigkeit und der dynamische Aufbau des Deltas beginnt.
Im Pfannenstiel, auch als Panhandle bekannt, führt der Okavango permanent Wasser. Die Landschaft ist geprägt von unglaublich schönen Wasserläufen und kristallklaren Lagunen. Dann beginnt sich der Hauptfluss weiter aufzufächern. Es entstehen permanente Sumpfflächen mit unzähligen Kanälen, Wasserwegen und kleineren Flüssen.
Im Randgebiet des Deltas befinden sich Landmassen, die kaum überschwemmt werden und als Inseln einen permanenten Lebensraum für Tiere und Pflanzen darstellen. Darunter gehören unter anderem die größten Inseln im Delta: Chief’s Island und Chitabe Island, eines der exklusivsten und tierreichsten Safariziele in Afrika.
Welche Tiere und Pflanzen kann ich im Delta beobachten?
Die sich immer wieder verändernde Landschaft des Okavango Deltas bietet eine Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Nicht umsonst gehört das dynamische Ökosystem zum UNESCO Weltkulturerbe. Es beherbergt etwa 500 Vogelarten, 128 Säugetierarten, sowie 150 Reptilien- und Amphibienarten. Insgesamt sind im Deltagebiet ca. 1300 verschiedene Pflanzenarten dokumentiert.
In den trockeneren Regionen im Norden des Okavango Deltas und auf Chief’s Island können die majestätischen Großkatzen Afrikas beobachtet werden, darunter unter anderem Löwen, Hyänen, Leoparden, Geparden und Wildhunde. Diese Raubtiere haben sich an die kontrastreichen Bedingungen der Kalahari angepasst und nutzen die saisonalen Wasserquellen zur Jagd auf Beute, die sich während der Trockenzeit durchaus rar machen kann. Die offenen Ebenen und die dichten Buschlandschaften bieten nicht nur ideale Jagdgründe für die Raubkatzen, sondern auch sehr gute Bedingungen für Tierbeobachtungen. Die Game Drives, so wie die Safaris im Fahrzeug auch genannt werden, in diesen Gebieten zählen zu den spektakulärsten Aktivitäten in diesem Gebiet.
In den feuchteren Regionen im Süden von Chief’s Island und anderen Teilen des Deltas finden sich vor allem Lebensräume für wasserabhängige Arten. Hier können Besucher des Deltas unter anderem die Lechwe-Antilopen beobachten, wie sie geschickt durch die flachen Gewässer waten, sowie das seltene Sitatunga (auch als Wasserkudu bekannt), das sich an das Leben in den sumpfigen Feuchtgebieten angepasst hat. Auch Elefanten durchstreifen diese Teile des Deltas auf der Suche nach Wasser und Nahrung.
Vogelliebhaber kommen im Okavango Delta auch auf ihre Kosten. Die Feuchtgebiete des Deltas bieten ideale Lebensräume und eine Vielzahl an ganzjährig verfügbaren Nahrungsquellen für Hunderte Vogelarten. Zu den bekanntesten und seltensten Arten im Delta zählen die Bindenfischeule (Pel’s Fishing Owl), der Klunkerkranich (Wattled Crane), der Hornrabe (Southern Ground Hornbill), der Braunkehlreiher (Goliath Heron) und das Blaustirnblatthühnchen (African Jacana).
Ebenso wichtig wie die Säugetiere und Vögel sind jedoch auch die „kleinen“ Tiere, die das Okavango Delta bewohnen. Termiten zum Beispiel sind die Erbauer zahlreicher Inseln, die im Delta liegen. Ihre hoch aufragenden Hügel bilden die Grundlage für die Entstehung der Inseln, weil nährstoffreiche Erde an die Oberfläche gebracht wird. Diese wird wiederum von Vögeln und Pavianen als Sitzgelegenheit genutzt auf dem sie ihren Kot mit Samen zurücklassen. Diese Samen keimen und gedeihen auf dem nährstoffreichen Boden und mit dem umgebenden Wasser, entsteht ein kleines Ökosystem, welches zu wachsen beginnt.
Die Grundlage für alle im Delta lebenden Tiere bildet die vielfältige Flora, welche sich entlang der Wasserwege, Feuchtgebiete, Überschwemmungsebenen und trockeneren Landstriche erstreckt. Die verschiedenen Pflanzenarten, wie Gräser, Büsche, Sträucher und Bäume bilden Lebensraum und Nahrungsgrundlage zugleich. Zu den charakteristischen Pflanzenarten im Okavango Delta zählen unter anderem Papyrus (Cyperus papyrus), Wasserlilien (Nymphaea spp.), Schilfrohr (Phragmites australis), Reetgras (Schoenoplectus spp.), Feigenbäume (Ficus spp.) und Akazien (Acacia spp.).
Welche kulturellen Aspekte prägen das Okavangodelta?
Das Okavango-Delta ist nicht nur ein einzigartiges Naturreservat, es verfügt auch über eine vielfältige Kulturlandschaft. Die traditionellen Wurzeln Afrikas und Botswanas reichen mehrere tausend Jahre in die Vergangenheit zurück. In diesem Abschnitt geben wir lediglich einen kurzen Überblick über die kulturellen Zweige im Okavango Delta.
Eine bedeutende kulturelle Gruppe im Delta sind die San, auch bekannt als „Buschmänner“, eines der ältesten indigenen Völker Afrikas. Sie sind perfekt angepasst an das Überleben in den trockenen Regionen des südlichen Afrikas. Die San zelebrieren ihre kulturelle Tradition mit Geschichten, Musik, Tanz und kunstvollen Felsmalereien und sind auch über Botswana hinaus in den Ländern des südlichen Afrikas zu Hause.
Die Batswana bilden die größte ethnische Gruppe in Botswana. Ihre Kultur ist geprägt von traditionellen Bräuchen, Tänzen, Musik, Kunsthandwerk und auch ihrer einzigartigen Küche. Die Batswana teilen sich in verschiedene Stämme und Unterstämme mit individuellen Bräuchen und Traditionen. Was sie alle eint, ist die enge Verbindung zur Natur und zu ihren Ahnen. In verschiedenen Zeremonien und kulturellen Praktiken bringen sie diese besondere Beziehung zum Ausdruck und sehen diese als einen sehr wichtigen Teil ihres kulturellen Erbes an.
Eine traditionelle Praxis, die eng mit der Lebensweise und Kultur der Menschen im Delta verbunden ist, ist die Verwendung von Mokoros. Mokoros sind traditionelle Einbaumkanus, welche hauptsächlich aus dem Stamm des Leberwurstbaums gefertigt werden. Sie werden von den Einheimischen seit Generationen verwendet, um sich durch die Wasserwege zu bewegen. Auch bei Touristen ist diese Art des Reisens sehr beliebt. Viele Lodges bieten Mokoro-Ausflüge durch das Delta an.