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Leopard Tortoise "Little Five"
Leopard Tortoise "Little Five"

Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard! Wer eine Reise nach Südafrika plant, träumt auch davon, wenigstens einmal die berühmten „BIG FIVE“ zu erleben. Aber die südafrikanische Tierwelt hat noch viel mehr zu bieten. Manche der tierischen Helden sind zwar klein und leicht zu übersehen, trotzdem sollte man sie sich nicht entgehen lassen.

Die Little Five vorgestellt

Südafrika ist berühmt für seine exotische Tierwelt. Neben den „Großen Fünf“ gibt es jede Menge andere Tiere zu entdecken: Giraffen, Nilpferde, Wale, Delphine und viele mehr. Das Land verfügt über einige der reichsten Biodiversitäts-Hotspots der Welt, mit einem bemerkenswerten Vogelreichtum, und außergewöhnlichen Insekten.

Jedoch fallen gerade die kleinen Tiere oft nicht besonders auf, auch wenn sie sagenhafte Akrobaten und wirkliche Überlebenskünstler sind. Sie prägend Südafrikas Natur ebenso wie die großen bekannten Tierarten. Um den kleinen Wundern der afrikanischen Tierwelt etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, hat der afrikanische Tierspezialist Rael Loon ein Liste mit fünf kleinen Savannenbewohnern, vergleichbar mit den Big Five, zusammengestellt: die „LITTLE FIVE“. Ihre Namen ähneln den großen Vorbildern und es lohnt sich, sie einmal vorzustellen.

Leopardenschildkröte (Leopard tortoise)

Leopardenschildkröte
Leopardenschildkröte

Der Panzer der Leopardenschildkröte ist dem Fell des Leoparden sehr ähnlich: golden mit schwarzen rosettenartigen Flecken. Aber im Gegensatz zum Leoparden, der als längst lebende Raubkatze bis zu 20 Jahre alt werden kann, erreicht der kleine Namensverwandte mit viel Glück sogar den 100. Geburtstag. Leopardenschildkröten besiedeln weite Teile vom südlichen und östlichen Afrika, wobei sie sich vor allem in der heißen und trockenen Savannenlandschaft wohl fühlen.

Ihr Körper kann Wasser sehr gut speichern, wodurch sie sich optimal an ihren trockenen Lebensraum angepasst haben. Leopardenschildkröten ernähren sich überwiegend von Gräsern, und genießen als besondere Spezialität die Früchte des Feigenkaktus. Trotz ihrer vegetarischen Lebensweise kann eine ausgewachsene Schildkröte bis zu 50 cm lang und 40 kg schwer werden. Bedroht sind die Schildkröten vor allem durch den Menschen, da ihr Lebensraum immer mehr der Zivilisation zum Opfer fällt.

Anhand der lateinischen Namen lassen sich verschiedene Ableitungen treffen. So findet man häufiger die Bezeichnung „Stigmochelys“. Dies ist der Gattungsbegriff der  Familie der Landschildkröten.

Stigmochelys Pardalis ist der wissenschaftliche Name der Pantherschildkröte. Da diese im Englischen als „leopard tortoise“ bezeichnet wird, hat sich auch der andere Name durchgesetzt. Manchmal werdet ihr auch den Gattungsnamen „Geochelone“ antreffen. Dieser wird allerdings neuerer Erkenntnisse nach lediglich für südasiatische Arten verwendet1.

Sprungspitzmaus (Elephant shrew)

Sprungspitzmaus
Sprungspitzmaus

Dieses kleine Säugetier ist auch als Sprungspitzmaus bekannt. Ihre Nase ähnlich dem Rüssel des Elefanten, weshalb im Namen auch der „Elefant“ vorkommt. Mit diesem Rüssel schnüffeln sie nach Insekten und stecken sie mit seiner Hilfe anschließend in den Mund. Neben Insekten ernährt sich die Rüsselspitzmaus von Früchten, Samen und Nüssen, und lebt vor allem im trockenen Tiefland, in Felsen und Savannen. Sie können eine Länge von bis zu 250mm und ein Durchschnittsgewicht von 60g erreichen.

Wegen ihrer vielen Fressfeinde sind die kleinen Nager sehr scheue Tiere und nur selten zu sehen. Ein Foto auf einer Safaritour ist darum ebenso ein Erfolg, wie etwa der Schnappschuss eines Elefanten. Eine weitere Besonderheit dieser kleinen Säuger sind die langen Hinterbeine, womit sie ähnlich wie die Kaninchen hüpfen können. Der Rekord liegt bei ungefähr 3 Metern!! Für so ein kleines Tier enorm! Außerdem leben die Mäuse in monogamen Paaren ein Leben lang zusammen und sind sehr soziale Tiere.

Büffelweber (Baffalo weaver)

Büffelweber
Büffelweber

Der Büffelweber gehört zu den Webervögeln. Es gibt zwei Unterarten, den schwarzen unscheinbaren Büffelweber und den farbenprächtigeren Weißkopfbüffelweber. Sie lieben die trockenen Savannengebiete im südlichen Afrika mit Akazien und Affenbrotbäumen. Diese großen kräftigen Bäume bieten den Vögeln die perfekte Grundlage für ihre auffälligen Nestanlagen. Die kunstvoll aus Zweigen und Gräsern gewebten Nester sehen von außen zerrupft und schmutzig aus, können jedoch circa 3m hoch und 4,5m breit werden. Ins Nestinnere führen zahlreiche Eingänge zu den verschiedenen Nistkammern.

Da die Büffelweber die Gemeinschaft lieben, leben in einem Nest bis zu 100 Tiere in einer Kolonie zusammen. Gemeinsam machen sie einen unheimlichen Lärm, so dass sie schon zu hören sind, bevor man auch nur einen Vogel zu Gesicht bekommt. Sie beherrschen außerdem verschiedene Rufe, die ebenfalls weit über die Savanne zu verstehen sind. Damit schlagen sie Alarm und warnen so auch andere Tiere vor Eindringlingen. Die Büffelweber gehören zu den größeren Webervögeln und können bis zu 24cm groß werden. Ihre Nahrung besteht aus Grassamen, kleinen Insekten und Früchten. Mit einem Büffel verbindet die Büffelweber jedoch so gut wie nichts. Die einzige Gemeinsamkeit, welche die quirligen Savannenbewohner mit ihren großen Namensvettern haben könnten, besteht in der Sturheit der Männchen, wenn sie ihr Revier verteidigen müssen.

Ploceidae bezeichnet die Familie der Webervögel und Bubalornis die Gattung. Zu dieser zählen der weißschnablige sowie der Büffelweber mit rotem Schnabel. Letzterer kann in großen Teilen Afrikas bewundert werden. Der „white-billed buffolo weaver“ – so seine englische Bezeichnung – ist lediglich südlich der Sahara beheimatet.

Nashornkäfer (Rhinoceros beetle)

Nashornkäfer
Nashornkäfer

Der Nashornkäfer ist einer der größten Käfer in Südafrika und kann bis zu 2,5cm lang werden. Im Verhältnis zu seinem Körpergewicht gehört er zu den stärksten Tieren der Welt und ist in der Lage das 850fache seines Gewichtes heben. In seiner schwarz glänzenden Rüstung sieht der Nashornkäfer aus wie ein kleiner Ritter. Und auf der Oberseite des Kopfes sitzt das charakteristische Horn, dem die Art auch ihren Namen verdankt.

Es ist nur beim Männchen lang und gebogen, das Weibchen trägt dagegen an dieser Stelle nur ein kurzes Horn oder einen Höcker. Entgegen ihren großen Namensvettern sind die Nashornkäfermännchen sehr aggressiv und darauf aus, sich gegen Rivalen zu verteidigen. Dennoch ist der Nashornkäfer ein scheues Tier und wagt sich, zum Schutz vor den eigenen Fressfeinden, nur nachts aus seinem Versteck. Er selbst ernährt sich von verrotteten Früchten, Rinde und Exkrementen großer Pflanzenfresser. An seine Umgebung stellen die Nashornkäfer wenige Ansprüche und sind überall in Afrika zu Hause.

Ameisenlöwe (Antlion)

Ameisenlöwe
Ameisenlöwe

Der Ameisenlöwe ist der Kleinste von den „Little Five“ und wahrscheinlich auch der Hinterhältigste. Er gräbt konisch geformte Trichter in den Sand, um Ameisen und andere kleine Insekten darin zu fangen. Die Beute betäubt der Ameisenlöwe mit seinem Gift und saugt sie anschließend aus. Die leblose Hülle wird danach einfach aus dem Trichter geworfen. Die Ameisenlöwen haben sich mit dieser Fangmethode hervorragend an ihren Lebensraum angepasst und kommen vor allem in den trockenen und sandigen Gebieten Afrikas vor. Sie haben einen breiten Körper und ein großes Maul mit zwei zangenartigen Kiefern, um ihre Beute zu packen.

Ein Ausscheidungsorgan besitzt das kleine Insekt jedoch nicht, da die Nahrung nahezu vollständig verwertet wird. Genau genommen ist der Ameisenlöwe das Larvenstadium eines geflügelten Insektes, welches nach dem Entpuppen einer Libelle sehr ähnlich sieht. Genannt wird dieser Netzflügler Ameisenjungfern, früher auch Aferjungfern.

Warum der Ameisenlöwe jedoch den „Löwen“ im Namen trägt, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich hängt es jedoch mit seiner räuberischen Natur zusammen.

Wo habt ihr die Little Five schon mal in freier Wildbahn gesehen?

Hat Germanistik und Journalistik studiert und unterstützt Madiba.de vor allem mit Worten. Ihre Aufgabe ist es, den Blog mit allerlei Wissenswertem und spannenden Neuigkeiten aus Südafrika zu füttern. Das Land am südlichen Zipfel des afrikanischen Kontinents kennt Sie bis jetzt jedoch nur aus zweiter Hand. Aber die Natur und Kultur haben es ihr schon lange angetan und damit ist eine Reise in die Heimat der legendären „Big Five“ sicher auch nur noch eine Frage der Zeit.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Ich habe einen Nashornkäfer bereits bei mir in Berlin in einem Kompost gesehen. Scheint also gar kein afrikanischer Geselle zu sein

    Allerdings kann seine Verwandtschaft wohl deutlich größer werden.

    Laut Wikipedia kann man den Käfer nur in Nordafrika antreffen? Was stimmt den nun?

    Einen Büffelweber habe ich in Namibia beobachtet. Auch im Krüger kann er beobachtet werden, allerdings erst ab Oktober. In der Trockenzeit wandert er aus.

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