Es ist immer wieder faszinierend, wenn dunkle Vogelschwärme im Frühjahr und Spätherbst den Himmel verdunkeln und sich zahlreiche Zugvögel auf den Weg in den Süden oder wieder zurück in die…
NANTS INGNYAMA BAGITHI BABA, SITHI UHM INGONYAMA – ist das wohl bekannteste Intro der Filmgeschichte, welches immer wieder für Gänsehautmomente sorgt. Und in diesem Jahr kann man endlich wieder das Gebrüll von Simba und Co. aus den Kinos in der ganzen Welt hören. Seit Mitte Juli 2019 ist das Live-Action-Remake des Disneyfilms Der König der Löwen in den Kinos zu sehen und rührt Millionen Zuschauer zu Tränen.
Der Regisseur und Produzent Jon Favreau kann sich freuen: in den ersten drei Tagen spielte das tierische Filmvergnügen 185 Mio. Dollar in die Kassen – und das allein in den USA. In Deutschland besuchten knapp 1 Mio. Menschen am Eröffnungswochenende die Kinos.
Inhaltsverzeichnis
Bisherige Filme in der Übersicht
König der Löwen (1994)
Der wohl bekannteste König der Löwen Film und die Vorlage für das erfolgreiche Remake diesen Jahres ist die Produktion aus dem Jahr 1994 – der 32. Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios mit dem Originaltitel „The Lion King“. Bis heute gilt er als erfolgreichster klassischer Zeichentrickfilm weltweit. Allein in den USA spielte der Kino-Hit mehr als 420 Mio. US-Dollar ein, weltweit belief sich die Summe auf fast 1 Milliarde US-Dollar. Somit liegt er derzeit auf Platz 46 (Stand: September 2019) der weltweit erfolgreichsten Filme überhaupt.
Die Produktion der Filmmusik übernahm Hans Zimmer, ein deutscher Komponist, der zu dieser Zeit bereits Erfahrungen mit afrikanischer traditioneller Musik in Filmen wie „Zwei Welten“ und „Im Glanz der Sonne“ hatte. Für seine Kompositionen erhielt er den Oscar für die Beste Filmmusik. Elton John verwirklichte sich im Schreiben der Liedtexte. Dabei half ihm Tim Rice. Beide erhielten den Oscar für den besten Filmsong: „Can you feel the Love tonight“.
König der Löwen 2 (1998)
Der Nachfolger des Kassenschlagers erschien im Jahr 1998 als VHS. Auch dieser Film zeigte kommerziellen Erfolg. Allein in den USA verkaufte sich der Film millionenfach und das bereits in den ersten Tagen. Die Handlung basiert auf der Freundschaft zwischen Kiara, Simbas Tochter, und Kovu, Scars Sohn. Zira, die Mutter und frühere Gefährtin von Scar, ist die Beziehung zunächst ein Dorn im Auge, versucht diese aber später für ihren Rachefeldzug gegen Simba zu nutzen.
Weitere Figuren, die in der Produktion eine Rolle spielen, sind Nuka und Vitani, die beiden Geschwister von Kovu. Alle Namen entstammen der Banutsprache Suaheli (meist gesprochene Sprache Ostafrikas) und stehen sinnbildlich für die Eigenschaften der Figuren. Beispielsweise wird Nuka mit „Gestank“ übersetzt (Weiteres dazu in Kapitel 3).
König der Löwen 3 – Hakuna Matata (2004)
König der Löwen 3 – Hakuna Matata bildet den letzten Teil der Walt-Disney-Trilogie. Allerdings ist der Film keine wirkliche Fortsetzung der vorherigen Filme. Stattdessen wurde der erste Teil neu verfilmt und aus Sicht von Timon und Pumbaa erzählt. Dies führte zu einigen Kritiken, da der Film so lediglich als Ergänzung diente. Dabei werden die Erzählungen immer wieder unterbrochen, von den Beiden kommentiert, oder die Geschichte wird des Öfteren auch zurückgespult, um erneut abgespielt zu werden. Die Meinungen dazu gingen stark auseinander – die einen fanden es sehr amüsant, die anderen kritisierten, dass so der „Zauber“ des ersten Filmes zerstört wurde.
Bedeutung der Namen aller Figuren auf Suaheli und deren Interpretation
Welche Tiere kommen im Film vor und wie sind sie in Realität?
Simba & Nala, Mufusa & Scar
Kann es wirklich Liebe sein, im sanften Abendwind? Die Harmonie, voll tiefer Friedlichkeit mit allem was wir sind. Wie soll ich’s ihr erklären, ob sie es auch versteht? – Original: Can you feel the love tonight – Elton John
Wer kennt es nicht? Das emotionsgeladene, zu Tränen rührende Duett zwischen Simba und Nala. Doch gibt es wirklich so etwas wie Liebe zwischen Löwe und Löwin? Und wie sind die Beziehungen allgemein in einem Löwenrudel? Werden Brüder in freier Wildbahn wirklich zu Erzfeinden bis zum Tod?
Der Löwe gehört zu den Big Five. Die Rollenverteilung ist im Film klar definiert. Das Löwenmännchen regiert das Gebiet und die Löwenweibchen gehen auf die Jagd. Auch im realen Leben ist das so! Wobei auch die männlichen Exemplare ab und an, wenn ihnen danach ist, selbst auf die Jagd gehen.
Während der Paarungszeit, können sich Löwen bis zu vierzigmal am Tag über mehrere Tage hinweg paaren, bis das Weibchen trächtig wird. Allerdings beschränkt sich das Löwenmännchen keinesfalls auf ein Weibchen, wie im Film, sondern paart sich mit allen in seinem Rudel, welches oft aus bis zu 20 Weibchen besteht.
Im Film sind die Löwinnen, wenn sie nicht gerade auf Beutefang sind, oft im Baumschatten zu sehen, wie sie sich ausruhen oder schlafen. Tatsächlich machen Löwen gerne das ein oder andere Nickerchen. Und wenn sie das tun, dann kann das auch einige Zeit in Anspruch nehmen: nämlich zwischen 15 und 20 Stunden am Tag. Wobei Weibchen stets weniger schlafen als Löwenmännchen, da sie mit der Aufzucht der Jungen beschäftigt sind.
Das Revier eines Rudels erstreckt sich auf einer Fläche von bis zu 400 km². Wird das Revier von Fressfeinden betreten, machen Löwen mit lautem Gebrüll auf sich aufmerksam, welches bis zu 8 km weit hörbar ist. Auch unter Brüdern können in freier Wildbahn Rivalitäten entstehen, genauso wie bei Mufasa und Scar, allerdings kommt es nur selten zu tödlichen Kämpfen.
Shenzi, Banzai und Ed – die drei Hyänen
Shenzi, Banzai und Ed – die unverwechselbaren Hyänen aus König der Löwen. Die Drei gehören aufgrund ihres außergewöhnlichen Erscheinungsbildes zu den „Ugly Five“ in der afrikanischen Tierwelt. Die drei Hyänen verrichten Scars bösartige Pläne. In der Natur sind beide Parteien – Hyänen und Löwen – erbitterte Konkurrenten im Kampf ums Überleben.
Allgemein werden drei Arten von Hyänen unterschieden: Streifenhyäne, Schabrackenhyäne und Tüpfelhyäne. Letztere ist die Größte ihrer Art und wird im Film von Shenzi, Banzai und Ed verkörpert. Die Tüpfelhyäne ist auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu finden. Sie leben, wie im Film, in einem familiären Rudel von bis zu 100 Artgenossen. Dabei hat jedes Tier eine bestimmte hierarchische Position mit dazugehörigen Aufgaben, ebenfalls wie im Film. Die jeweilige Position wird vom Muttertier an den Nachwuchs weitergegeben, d.h. dass Jungtiere der anführenden Tüpfelhyäne automatisch nach ihrer Geburt ranghöher als beispielsweise männliche Artgenossen sind.
Weibliche Tüpfelhyänen gelten allgemein im Tierreich als unglaublich hingebungsvolle Mütter, welches im Film nicht wirklich zum Tragen kommt. Allerdings stimmt das Rudelverhalten der Tüpfelhyänen mit dem im Film überein: die Weibchen, welche auch größer sind als die männlichen Exemplare, haben das Sagen im Rudel.
Ebenfalls sind Hyänen für ihr lautes „Lachen“ bekannt. Mit dem „Lachen“ signalisieren sie Anerkennung eines ranghöheren Tieres bzw. die eigene Unterwerfung innerhalb der Gruppe. Allgemein ist das Bild der Hyäne sehr negativ geprägt, da sie von vielen Menschen als tollpatschig, gefräßig oder bösartig wahrgenommen wird. Allerdings sieht es in Wahrheit ganz anders aus: Die Tüpfelhyäne ist ein durchaus intelligenter Jäger mit einem stark ausgeprägten sozialen Verhalten.
Entgegen der meisten Annahmen ist die Tüpfelhyäne kein reiner Aasfresser, sondern erlegt auch selbst ihre Beute gemeinsam im Rudel. Dabei suchen sie sich zumeist das schwächste Tier aus und treiben es bis zu 10 km bis zur vollkommenen Ermüdung. Eine ausgewachsene Hyäne frisst dabei bis zu 14 kg Fleisch – und das auf einmal! Das liegt vor allem daran, dass Hyänen eine der stärksten Gebisse der Tierwelt besitzen, mit diesem zermalmen sie sogar mühelos Knochen.
Timon und Pumbaa
Hakuna matata, diesen Spruch sag‘ ich gern. Hakuna matata, gilt stets als modern. Es heißt, die Sorgen bleiben dir immer fern. Keiner nimmt uns die Philosophie. Hakuna matata. – Original: Hakuna Matata – Tim Rice
Timon und Pumbaa – das wohl ulkigste Zweiergespann in der Filmgeschichte. Timon und Pumbaa sind beste Freunde im Film Der König der Löwen und gehen zusammen wortwörtlich durch Dick und Dünn.
Erinnert ihr euch an die Szene mit Pumbaa, als er angsterfüllt vor Nala davonrennt, weil sie ihn auffressen will? Auch in der Natur ist ein Warzenschwein, welches zu den „Ugly Five“ gehört, unglaublich schnell auf seinen flinken Beinchen unterwegs. Es erreicht eine Geschwindigkeit von etwa 55km/h. Mit seinen zwei Hauern verteidigt es sich vor Angreifern, wie beispielsweise vor Hyänen, die nicht nur im Film als seine natürlichen Fressfeinde agieren. Ebenfalls zählen Löwen, Leoparden und Krokodilen zu den Tieren, vor denen sich Warzenschweine in Acht nehmen müssen.
Bei Flucht oder Angriff stellen sich die Nacken- und Rückenhaare auf und der Schwanz wird vertikal gen Himmel gestreckt. Diesem Umstand verdankt das Warzenschwein auch den Spitznamen „Radio Afrika“. Warzenschweine sind auch im echten Leben sehr wehrhafte Tiere und weisen des Öfteren sogar Löwen in ihre Schranken.
Die beiden Freunde sind vor allem aufgrund ihrer fürsorglichen Art zu Simba zu Publikumslieblingen geworden. Auch in der Realität zeichnen sich insbesondere Erdmännchen durch ihre soziale Ader aus. Sie leben in einer Gemeinschaft aus bis zu 50 Artgenossen, unterteilt in einzelne Familien mit jeweils einem Anführer.
Sie kuscheln gerne miteinander und schützen vor allem kranke und verletzte Erdmännchen vor Gefahren. Während die einen nach neuer Nahrung, wie beispielsweise Spinnen, Skorpione, Eidechsen oder Käfern, suchen und die anderen neue Erdhöhlen für die Nacht ausgraben, steht immer mindestens ein Rudelmitglied Wache. Sie stellen sich auf ihre Hinterbeine und halten Ausschau.
Falls Gefahr droht wird mit lautem Bellen darauf aufmerksam gemacht und alle Mitglieder der Kolonie flüchten in die unterirdischen Höhlen. Falls Erdmännchen überrascht werden, schützen sie mit ihrem eigenen Körper ihre Jungen oder attackieren den Angreifer in der Gruppe. Mit hochgestellten Schwänzen und lautem Fauchen versuchen sie diesen zu verjagen.
Ganz anders als Timon mit seiner frechen und offenen Art vermuten lässt, gehören Erdmännchen zu den „Shy Five“ – nichtsdestotrotz sind sie wohl einer der mutigsten Tierarten in der afrikanischen Wildnis.
Zazu
Zazu, der allwissende Begleiter von Simba und der Hofmeister der königlichen Familie, ist in Wahrheit ein Rotschnabeltoko. Zazu übernahm seine Aufgabe von seiner Mutter Zuzu, welche allerdings nur in der Buch-Reihe „The Lion King: Six New Adventures“ erwähnt wird.
Seine Aufgaben umfassen Erkundungsflüge ins geweihte Land, das Überbringen von Botschaften und natürlich das Beschützen von Jungtieren. Zazu, der zumeist sehr vorbildlich auf seine Schützlinge aufpasst und niemals Regeln bricht, benimmt sich in Wahrheit etwas abweichend von seiner Charakterrolle: Denn wenn ein Rotschnabeltoko auf Nahrungssuche ist, plündert er auch gerne mal das ein oder andere Nest anderer Vögel – so ganz und gar unehrenhaft!
Ein weiterer Unterschied ist auch in Bezug auf das soziale Miteinander zu erkennen. Anders als im Film treten Rotschnabeltokos in Schwärmen auf und sind keine Einzelgänger. Man erkennt sie zumeist an ihren lauten Rufen „tuok-tuok-tuok“ mit welchen sie sich untereinander verständigen.
Ein Rotschnabeltoko ist eine Vogelart, welche den Nashornvögeln zugehörig ist. Sie kommen in ganz Afrika vor, jedoch insbesondere von Mauretanien bis Kenia, Uganda und Tansania. Der Bestand der Vögel wurde 2016 als „nicht gefährdet“ eingestuft. Ein männlicher Rotschnabeltoko kann bis zu 35 cm groß werden. Der Schnabel misst eine Länge von etwa 8 cm. Das Gewicht schwankt zwischen 120 und 190 g.
Rafiki
Der Affe mit dem Stock, der Schamane, der freundliche Affe, oder auch einfach Rafiki: Der Mandrill ist eine Primatart mit blauen und roten Gesichtsfärbungen. Aufgrund seines langen Schwanzes im Film wird er auch oft mit einem Pavian verwechselt. In Wahrheit hat ein Mandrill keinen langen Schwanz.
Die auffälligsten Merkmale eines Mandrills sind sein leuchtend blaues bis lila gefärbtes Gesicht, die Längsfurchen entlang der Schnauze und das signalrote Gesäß, welche einen Mandrill stark von einem Pavian unterscheiden. Anders als die Weibchen, haben Männchen mehrere Zentimeter lange spitze Backenzähne. Mit diesen behaupten sie sich gegen Angreifer und Konkurrenten. Der Mandrill mit der auffälligsten Färbung und dem dominantesten Auftreten wird als Anführer akzeptiert und nur er darf sich mit den Weibchen in der Gruppe paaren.
Rafiki wohnt im Film in einem afrikanischen Affenbrotbaum. Eine typische Baumart der afrikanischen Savanne. Affenbrotbäume sind exzellente Wasserspeicher und dienen zur Herstellung von Medizin. Es ist also ziemlich verständlich, dass Rafiki sich einen Affenbrotbaum als festen Wohnort ausgesucht hat, da er dort medizinische Pasten aus Fruchtfleisch, Samen und Blüten herstellen kann.
In Realität ziehen sich die tagaktiven Mandrille lediglich zum Schlafen in die schützenden Baumkronen zurück. Die Tage verbringt er hauptsächlich auf dem Boden, ist aber durch seinen muskulösen Körperbau ein exzellenter Kletterer. Mandrills sind insbesondere in den afrikanischen Regenwäldern in Äquatornähe zu finden. Nach den Menschenaffen, wie Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen, gilt der Mandrill als größter Affe.
Sie sind sehr familienverbunden und mithilfe der gegenseitigen Fellpflege wird das soziale Band untereinander gestärkt. Wie in König der Löwen, kümmert er sich um seine Familie und agiert als guter Freund. In der realen afrikanischen Tierwelt besteht seine „Familie“ natürlich nicht aus einem Rudel von Löwen, sondern aus etwa 25 Artgenossen.
Durch die Rodung der Regenwälder dezimiert sich der natürliche Lebensraum des Mandrills unaufhörlich. Sie gelten heutzutage als bedrohte Tierart. Dabei sind vor allem auch Wilderer Schuld an der sinkenden Population. Nur gelegentlich fallen Mandrille ihren natürlichen Fressfeinden wie Leoparden, großen Greifvögeln oder Schlangen zum Opfer.
Liste der Filmsongs
Was wäre König der Löwen ohne seine Musik? Wahrscheinlich nur halb so schön! Deshalb gibt es hier eine kleine Liste zum reinhören über die wohl emotionalsten Klassiker der Disney-Geschichte:
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