Eine Camping-Safari ist, wie der Name schon erahnen lässt, eine Kombination von Safari und Camping. Eine typische Safari führt üblicherweise in besonders artenreiche Ökosysteme und legt den Fokus auf die…
„Jetzt waren wir auch mal in Südafrika!“
Südafrika – Der Kinofilm – von den unabhängigen Filmemachern Silke Schranz und Christian Wüstenberg ist eine Reise im Wohnmobil durch Südafrika von Kapstadt im Süden durch opulente Landschaften und Nationalparks mit wilden Tieren bis in den Norden. Dabei treffen sie auf beeindruckende Menschen, lernen fremde Sprachen und Kulturen kennen. Die Reise endet nach 10.000 km in Johannesburg und lässt den Zuschauer fasziniert zurück. Begleitet wurden die beiden Filmemacher auf ihrer zweimonatigen Tour von den Journalisten Jasper Ehrich und Torben Hagenau.
Der Film ist für alle, die mal in Südafrika waren, eine Wiederentdeckung vergangener Reiseerlebnisse; für diejenigen, die eine Reise dorthin planen, kann er die Vorfreude auf das Abenteuer Südafrika wecken. Südafrika – Der Kinofilm – kann aber auch zum Träumen anregen, sich mit den Bildern auf eine Fantasiereise durch ein unbekanntes Land zu begeben.
Inhaltsverzeichnis
Tausende Kilometer durch ein facettenreiches Land
Angekommen in Cape Town, beginnt der Film mit einer Seilbahnfahrt zum Tafelberg und wunderschönem Panoramablick auf die Stadt und die Umgebung. Von hier sieht man auch Robben Island, wo Nelson Mandela 18 Jahre inhaftiert war. Die Reise führt nun zum Fischerdorf Paternoster und zurück über Stellenbosch, der Hauptstadt der Winelands bis zum südlichsten Punkt Südafrikas, dem Kap Agulhas, wo man mit echten Haien auf Tuchfühlung gehen kann.
Auf der Route 62, die 850 km östlich bis nach Oudtshoorn führt, kann man in der Karoo, einer Halbwüste, einige Straußenfarmen besichtigen. Wer nicht unter Platzangst leidet, macht die Adventure Tour in den Cango Caves, einer riesigen Tropfsteinhöhle. Auf dem Weg nach Durban fährt man entlang der Garden Route mit traumhaften Nationalparks, weiter in Mandelas Heimatstadt Qunu mit dem Nelson Mandela Museum.
Von Südafrika umschlossen, lädt Lesotho zu einem Besuch ein, bevor es weiter nach Norden geht, wo ein Abstecher ins Königreich Swaziland möglich ist. Selbstverständlich gehört der Kruger Nationalpark mit den „Big Five“ als weiteres Highlight dazu. Über Pretoria in Johannesburg angekommen, endet die wunderschöne Reise.
Zurück bleiben Bilder überwältigender Landschaften, Raubtieren, Elefanten, Pinguinen, Käfern und allerlei buntgefiederter Vögel hautnah vor der Kamera und das Kennenlernen freundlicher Menschen und fremder Kulturen.
Südafrika verstehen
In einem Interview auf der offiziellen Website verraten die beiden Filmemacher, was sie veranlasst hat, eine Reisedokumentation zu machen, die den Anspruch hat, sich von herkömmlichen Länderbeschreibungen abzuheben.
Auf die Frage, was den Zuschauer erwartet, antwortet Wüstenberg: „100 tolle Orte, die es sich lohnt, zu besuchen, tolle Bilder, tolle Erlebnisse, wahnsinnig viele Tiere, die uns vor die Linse gelaufen sind. Wir möchten, dass die Leute Südafrika „verstehen“ nachdem sie den Film gesehen haben.“ Und Silke Schranz fügt hinzu „ … Unser Anspruch ist es, dem Zuschauer einen Eindruck zu vermitteln, was er auf der eigenen Reise durch Südafrika erleben kann. Bombastische Landschaften, intensive Tierbeobachtungen und spannende Begegnungen mit den Menschen schmelzen zu einem persönlichen Erlebnisbericht zusammen – ehrlich, berührend, bildgewaltig. Informationen möchten wir auf unterhaltsame Weise und mit Leichtigkeit vermitteln. Unser Film soll die Zuschauer inspirieren, auf eigene Faust loszuziehen. Wir machen Mut, neue Facetten des Landes kennenzulernen. … Wenn unsere Zuschauer am Ende des Filmes sagen: „Jetzt verstehe ich, welche Erlebnisse mich in Südafrika erwarten“, dann haben wir unseren eigenen Auftrag erfüllt: Lust zu machen auf eine Reise in eine andere Welt mit neuen Blickwinkeln“. (Quelle)
Lust, Südafrika zu bereisen, bekommt man durchaus, dafür sorgen schon die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und die Begegnungen mit wilden Tieren. Vielleicht hätte man an manchen Stellen auf die Notwendigkeit ortskundiger Reiseführer hinweisen sollen, bewegen sich die Filmemacher doch auch an manchen Orten unter ortskundiger Führung, so z.B. im Langa Township oder bei geführten Ranger-Touren in den Nationalparks.
Wie im Märchen
Ab und an hat man den Eindruck, in einem Disneyfilm gelandet zu sein. Die Art der Tieraufnahmen und der untermahlenden Musik erinnern stark an den Film „Die Wüste lebt“ (The Living Desert), ein Disney-Dokumentarfilm von 1953 von James Algar über die Tier- und Pflanzenwelt der Wüstengebiete östlich des Kaskadengebirges und der Sierra Nevada. Gewollt, nach Aussage der Autoren im Interview.
Bei den üppigen Landschaftsimpressionen fühlt man sich in die Welt der Karen Blixen entführt, obwohl diese in Kenia lebte. Der Film „Jenseits von Afrika“ (Out of Africa) von 1985 mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus-Maria Brandauer schildert Episoden aus dem Leben der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen, die diese in ihrem autobiografischen Roman „Afrika, dunkel, lockende Welt“ (Out of Africa) von 1937, der 1960 erschienenen Novelle „Schatten wandern übers Gras“ (Shadows on the Grass) und ihren Briefen aus Afrika (1914-1931) schilderte. Unvergessen der Satz der Anfangsequenz: „Ich hatte eine Farm in Afrika!“
Ein Reisebericht ohne Misstöne
Es fehlt ein kritischer Blick auf Südafrikas Schattenseiten, obwohl auch dies nach eigenen Aussagen Anspruch der Filmemacher war. Auf die Frage, ob sie auch die Probleme des Landes zeigen, antwortet Sile Schranz: „Ja, wir wollen mit unserem Film einen umfassenden Eindruck von Südafrika liefern, damit die Zuschauer sich ein Bild machen können, was sie dort erwartet. Wir haben auf der einen Seite die umwerfenden Postkartenmotive, die bei Südafrikafans Sehnsucht und Fernweh erzeugen, aber wir verschließen unsere Augen nicht vor den Problemen des Landes. Wir zeigen das Leben im Township, wir sind im Zululand bei den ärmsten der Armen unterwegs und wir zeigen, was Antiwilderereinheiten gegen die Ausrottung der Nashörner tun. Im vergangenen Jahr sind allein im Krüger Nationalpark über 1000 Nashörner erschossen worden, um an das Horn zu kommen, was mittlerweile einen höheren Kilopreis erzielt als Gold.“
Tatsächlich setzen sie sich nur mit der Nashornjagd in Südafrika kritisch auseinander. Sie zeigen gerettete Nashörner und besuchen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Wilderer nicht mit der Waffe, sondern mit Aufklärungsarbeit zu bekämpfen.
Dagegen werden den Problemen in Swaziland oder im Township jeweils nur ein Satz gewidmet. Bei dem Besuch der Cullinan-Mine verlieren sie kein Wort über die dunkle Seite des Diamantenhandels.
„Hauptanliegen von Südafrika – Der Kinofilm – ist nicht, die Probleme Südafrikas aufzuzeigen. Der Film versteht sich als Dokumentation beeindruckender Landschafts- und Tieraufnahmen und faszinierender Menschen. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.“
Man fragt sich, ob die Menschen in Südafrika auch mal schlechte Laune haben, oder ob sie wirklich – wie der Film vermittelt – immer nur singen, tanzen und freundlich lächeln.
Schranz und Wüstenbergs Film lässt uns mit dem Wunsch zurück, zu all diesen wundervollen Orten sofort reisen zu wollen, um das Erzählte selbst in Augenschein nehmen zu können. Südafrika – Der Kinofilm – lässt uns 100 Minuten träumen, wir seien bereits dort angekommen. Am Ende, wenn das Licht im Kinosaal angeht, sind wir voll toller Eindrücke und seufzen wehmütig, eben wie jener Kinobesucher in meiner Vorstellung, „Jetzt waren wir auch mal in Südafrika!“
Weitere Informationen zum Film unter: www.suedafrikafilm.de
Ein phantastischer Film! Ein Muss für jeden, der seinen Südafrika Urlaub plant oder schon dort war oder einfach für jeden, der das Land liebt.
Herrliche Aufnahmen -auch aus der Luft- und Begegnungen toll in Szene gesetzt und unterhaltsam und witzig erzählt.
Eine kurzweilige und äußert informative Dokumentation!
Astrid & Christoph