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Wer an die afrikanische Tierwelt denkt, denkt zumeist an große Landsäugetiere wie Löwen, Elefanten und Nashörner, die während einer Safari gut sichtbar sind und einmalige Erlebnisse versprechen. Doch welche Tiere verbergen sich noch in der unendlichen Weite des südlichen Afrikas und sind es Wert entdeckt zu werden? Bei dieser Frage sind definitiv die sogenannten „Impossible Five“ zu nennen!

Impossible Five Afrika

Die „Impossible Five“, auch die Unsichtbaren Fünf genannt, sind Erdferkel, weiße Löwen, Bergleoparden, Schuppentiere und Buschmannhasen. Warum sie so heißen? Weil es nachtaktive Tiere sind, die sich tagsüber meist im Dickicht oder in Erdhöhlen aufhalten und daher (leider) nur sehr schwer beobachtet werden können und für viele „unsichtbar“ sind. Doch wer wirklich daran interessiert ist, sie zu sehen, der hat durchaus die ein oder andere Möglichkeit, sie zu Gesicht zu bekommen!

Weißer Löwe (White Lion)

Weiße Löwen im Rudel
Weiße Löwen im Rudel

Der Saga nach fiel vor 400 Jahren ein riesiger weißer Lichtball auf Timbavati. Danach brachten Löwen weiße Junge zur Welt. Noch heute wird der Name des Ortes in Südafrika folgendermaßen übersetzt: „Ort, an dem die weißen Löwen auf die Erde herunterkamen“. Wissenschaftlich gesehen ist das weiße Fell der seltenen Raubtiere, welches eher hellbraun ist als weiß, auf Genmutation zurückzuführen. Das Phänomen sollte auf keinen Fall mit Albinismus verwechselt werden, denn Albinos können keine Pigmente produzieren. Daher ist deren Augenfarbe stets rosafarben, ganz anders als bei Weißen Löwen.

Im Jahr 2018 machte eine Petition im Zusammenhang mit einem weißen Löwen weltweit Schlagzeilen. Der weiße Löwe Mufasa, welcher sich aktuell in einem Rehabilitationszentrum befindet, soll versteigert und danach zum Abschuss freigegeben werden. Der Protest gegen die Versteigerung des Löwen hält bis heute an. Ein Urteil ist noch nicht gefällt. Wenn man sich allerdings mit der Population der weißen Löwen beschäftigt, wird schnell klar, dass diese gering ist. Weltweit gibt es lediglich 300 weiße Löwen (Stand 2016). Die Wenigsten leben allerdings in Freiheit. Der Großteil der Tiere ist in Zoos, Zirkussen oder Zuchtfarmen zu finden.

„Die meisten der weltweit 300 weißen Löwen leben heute in Gefangenschaft – bis auf eine Handvoll, die in südafrikanischen Naturschutzgebieten ihre Freiheit genießen können.“ Jason Turner

Weiße Löwen sind nicht nur aufgrund ihrer Genmutation so selten, sondern auch aufgrund eben dieser in der Wildnis so auffälligen Farbe. Beim Jagen ist eine Tarnfarbe unabdingbar, um langfristig zu überleben. Besonders Jungtiere, die sich noch nicht wehren können, haben es mit einem weißen Fell sehr schwer. Ebenfalls sind weiße Löwen sehr anfällig für Krankheiten. Wenn sie nicht direkt bei der Geburt oder kurz danach sterben, dann meist aufgrund von neurologischen oder körperlichen Einschränkungen.

Wo kann ich weiße Löwen im südlichen Afrika entdecken?

weiße Löwen beim Spielen
weiße Löwen beim Spielen
Weiße Löwin im Pumba Reservat
Weiße Löwin im Pumba Reservat
weißes Löwenbaby
weißes Löwenbaby
Junge weiße Löwen im Gras
Junge weiße Löwen im Gras
weiße Löwin mit Junglöwe
weiße Löwin mit Junglöwe
Weiße Löwe Jungtier
Weiße Löwe Jungtier

Aktuell gibt es in freier Wildbahn nur eine Handvoll weißer Löwen. Die bekannteste Region für weiße Löwen ist das Naturreservat Timbavati in der Nähe des Krüger Parks. Neu geborene weiße Löwen in den Jahren 2006, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013 und 2018 zeigen, dass durchschnittlich viele Löwen dort das rezessive Gen besitzen, welches zu weißem Fell führt. Wenn sich zwei Löwen mit dem entsprechenden Gen fortpflanzen, werden weiße Junge geboren.

Die Dokumentation „The white Lions of Timbavati“ erzählt ausführlich über die weißen Zwillingsschwestern Nkani und Shinga. Leider starben beide im Jahr 2017. Vermutlich aufgrund von Revierkämpfen mit einem männlichen Exemplar. 2018 wurde das letzte bekannte weiße Junge im Timbavati Reservat geboren.

“When you spend 17 hours of the day on Safari and have been guiding for more than 15 years you will be rewarded with a lioness carrying a 4-day old white lion cub. A once in a lifetime moment, a moment that you will never forget and always cherish.“ – Daryl Dell

Ebenfalls gab es bereits im Nwanetsi Gebiet im Krüger Nationalpark weiße Junge in den Jahren 2014 und 2015. Dementsprechend ist es gut möglich, dass in Zukunft weitere weiße Löwen geboren werden. Wer derzeit einen weißen Löwen in freier Wildbahn erleben möchte, hat lediglich im Timbavati Reservat und in Singita Lebombo im Krüger Nationalpark die Möglichkeit. Dort lebt zurzeit ein weißes Männchen. Im Pumba Private Game Reserve in Südafrika wurden weiße Löwen gezüchtet und anschließend freigelassen. Mittlerweile lebt dort ein ganzes Rudel weißer Löwen. Manche von ihnen sind bereits in freier Wildbahn geboren, welches für den Erfolg des Projekts spricht.

Bergleopard (Cape Mountain Leopard)

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Die Kap Berge (Cape Mountains) sind ein Gebirge in Südafrika. Es erstreckt sich über den Kap-Faltengürtel von den Buchten des Westkaps über das Kap der Guten Hoffnung in 400 km nördliche und in circa 500 km östliche Richtung. Dort lebt der für viele unsichtbare Cape Mountain Leopard. Das majestätische Tier steht laut der International Union for Conversation auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Im Jahr 2014 wurden 1.000 Bergleoparden gezählt.

Urbanisierung, illegale Jagd, weitläufige Territorien der einzelnen Tiere und allgemein begrenzter Lebensraum verminderten die Anzahl weiter. Aktuelle Zahlen sind nicht bekannt. Cape Mountain Leopards sind kleiner als ihre afrikanischen Artgenossen, die zu den Big Five zählen. Erstaunlicherweise wiegen sie mit ihren rund 35 kg gerade einmal die Hälfte im Vergleich zum gewöhnlichen afrikanischen Leoparden. Weibchen wiegen sogar nur an die 20 kg. Aufgrund ihrer Körpergröße (Schulterhöhe etwa 60 cm) geraten sie, obwohl die Jagd verboten ist, oftmals in Kleintierfallen, die für beispielsweise Stachelschweine gedacht sind, und verenden dort.

Die Aufzucht der Jungen (maximal 3 pro Wurf) von etwa 18 Monaten, nach einer Tragzeit von 100 Tagen, übernimmt ausschließlich das Muttertier. Cape Mountain Leopards streifen als Einzelgänger durch die Weiten Südafrikas und finden nur in der Paarungszeit zueinander. Die Territorien der einzelnen Tiere erstrecken sich über zig Kilometer und werden bis auf den Tod verteidigt. Vor allem für Jungtiere ist die Anfangszeit sehr schwer, da sie nicht nur für natürliche Fressfeinde wie Greifvögel und Schlangen leichte Beute darstellen, sondern auch von rivalisierenden Bergleoparden getötet werden. Hauptsächlich ernähren sich Cape Mountain Leopards von Stachelschweinen, afrikanischen Klippenspringern, Eidechsen und Nagetieren. Größere Säugetiere werden nur in Ausnahmefällen gerissen.

Wo kann ich Bergleoparden im südlichen Afrika sehen?

Bergleoparden sind unglaublich scheue Tiere und sind nur mit viel Glück und Geduld vor die Linse zu bekommen. Die Cape Mountain Leopards sind vor allem im Western Cape verbreitet, allerdings erstreckt sich deren Jagdrevier über unfassbar große Strecken. Ungefähr 300 km nördlich von Kapstadt befindet sich im Cederberg Gebirge der Lebensraum der selten Leoparden-Unterart. Dort erstreckt sich das Gebiet eines einzelnen männlichen Bergleoparden auf einer unglaublichen Fläche von 200 bis 1000km2 (weiblicher Leopard: 80 bis 180km2). Im Vergleich dazu zählen Leoparden im Krüger National Park eine Fläche von 25 bis 50 km2 (weiblicher Leopard: 10 bis 25 km2) zu ihrem Gebiet, welches die generelle Schwierigkeit einer Sichtung verdeutlicht.

Laut der Cape Leopard Trust Foundation, welche sich für den Artenschutz der gefährdeten Tiere einsetzt, zählt die Region der Cederbergs aktuell etwa 30 Bergleoparden auf einer Fläche von 3000 km2. Um sich diese Größenordnung einmal vorstellen zu können: Diese Fläche entspricht einer Fläche von über 240.000 Fußballfeldern. Demzufolge ist klar ersichtlich, wie schwierig es ist, einen Cape Mountain Leopard zu Gesicht zu bekommen.

Schuppentier (Pangolin)

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Das Schuppentier, auch Tannenzapfentier oder Pangolin genannt, ist ein Überlebenskünstler und fühlt sich in unterschiedlichen Vegetationszonen zuhause. Ob Savannen, Busch- oder Waldgebiete, ob Baumhöhle oder Erdbau – der Pangolin findet sich überall zurecht. Insgesamt gibt es acht verschiedene Arten, vier davon sind in Afrika beheimatet.

Das Steppenschuppentier ist speziell im südlichen Afrika anzutreffen und gehört zu den bodenwohnenden Schuppentieren. Die Vorderbeine mit den schaufelartigen Klauen nutzen sie als Grabwerkzeug. Allerdings nutzt das Steppenschuppentier vor allem bereits bestehende Erdbauten (beispielsweise die eines Erdferkels) als Rückzugsort. Die Hinterbeine, mithilfe des Schwanzes als Balancehilfsmittel, werden zur Fortbewegung genutzt. Demnach bewegen sich Steppenschuppentiere vierbeinig als auch zweibeinig fort.

Die nachtaktiven Einzelgänger sehen nur sehr schlecht und kommunizieren hauptsächlich mit ihrem perfekt ausgeprägten Geruchssinn. Aufgrund ihrer Besonderheit, dem geschuppten Körper, sind die kleinen Säugetiere optimal gegen natürliche Fressfeinde (Löwe, Hyäne, Honigdachs, Krokodil) geschützt. Bei Gefahr rollt sich das Schuppentier einfach kugelförmig zusammen. Indem es die Schuppen, welche durchaus scharfkantig sind, aufstellt, ist es für den Angreifer unmöglich zuzubeißen. Zusätzlich, sondern sie ein giftiges Sekret aus einer Drüse in der Nähe des Afters ab, um sich von den Feinden zu schützen.

Allerdings gibt es einen Feind, dem der Pangolin nichts entgegensetzen kann: Der Mensch! Neben dem Fleisch, welches als Delikatesse gilt, werden vor allem in Asien die Tiere aufgrund ihrer Schuppen getötet, welche als Arzneimittel weiterverarbeitet werden. Die Tatsache, dass diese lediglich aus Keratin bestehen, interessiert dabei niemanden. Obwohl die hohe Nachfrage hauptsächlich in Asien besteht und dort die Pangoline ebenfalls beheimatet sind, werden immer öfter Schuppentiere in Afrika gefangen und nach Asien exportiert. Schätzungsweise sterben so etwa 100.000 Schuppentiere pro Jahr. Die International Union for Conversation of Nature and Natural Resources stuft das Schuppentier mittlerweile als stark gefährdet ein. Pro Wildlife hat es geschafft, dass der internationale Handel mit den Tieren verboten wird. Nichtsdestotrotz sind Pangoline aktuell immer noch die am meisten gehandelten Tierarten weltweit!

Pangolin Steckbrief

  • Familie: Schuppentiere (Manidae)
  • Unterfamilie: Smutsiinae
  • Ordnung: Pholidota
  • Gattung: Smutsia
  • Art: Steppenschuppentier (insgesamt 8 Arten)
  • Besonderheiten: Überlappende Hornschuppen, Grabkrallen, röhrenförmige Schnauze, zahnloses Kiefer, lange klebrige Zunge (70 cm)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 30 bis 67 cm
  • Schwanzlänge: 37 bis 59 cm
  • Gewicht: 3 bis 17 kg
  • Geschlechtsreife: 2 Jahre
  • Geschlechtsakt dauert 30 Minuten. Merkmal: Schwänze sind dabei miteinander verflochten
  • Tragzeit: 140 Tage
  • Steppenschuppentiere haben in der Regel ein Junges (selten zwei), welches sie unterirdisch zur Welt bringen
  • Geburtsgewicht: etwa 300 g
  • Geburtslänge: 15 bis 30 cm
  • Schuppen sind zunächst weich und werden erst im Lauf der Zeit hart
  • Besonderheit: Junges wird bis zu 3 Monate auf dem Schwanz der Mutter herumgetragen
  • Lebensdauer: 13 Jahre
  • Nahrung: Termiten und Ameisen
  • Natürliche Fressfeinde: Löwe, Leopard, Hyäne, Krokodil, Honigdachs
  • Existieren bereits seit 40 Millionen Jahren

Wo kann ich Schuppentiere im südlichen Afrika entdecken?

Das nachtaktive Schuppentier ist, wie alle anderen Impossibles, nur schwer auffindbar. Wenn man es allerdings versuchen möchte, hat man im Krüger Nationalpark die besten Chancen. Dort wird die Population auf 0,24 Tiere pro Quadratkilometer geschätzt, im Nordwesten Simbabwes auf 0,15 Individuen pro Quadratkilometer. In der Kalahari wird die Populationsdichte auf 0,13 bis 0,31 Schuppentiere pro Quadratkilometer geschätzt.

Erdferkel (Aardvark)

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Das Erdferkel, mit seinen hasenähnlichen Ohren, dem kräftigen Schwanz und dem röhrenförmigen Schweinerüssel mit wurmartiger Zunge, ist ein Säugetier der ganz besonderen Art. Man könnte denken Hase, Schwein, Känguru und Ameisenbär hätten sich getroffen, um sich in einem Tier miteinander zu vereinen. Allerdings weist das Erdferkel zu keinem dieser Säugetiere eine Verwandtschaft auf. Tatsächlich ist es mit keinem anderen Lebewesen weltweit verwandt.

Über den nachtaktiven Einzelgänger und dessen Leben, welches sich hauptsächlich in unterirdischen Tunnelsystemen abspielt, konnte bisher noch nicht viel erforscht werden. Auch die genaue Population ist unbekannt. Allerdings ist sicher, dass das Erdferkel das gesamte afrikanische Gebiet südlich der Sahara sein zu Hause nennt, da insbesondere dort die Leckermäuler, welche sich hauptsächlich von Termiten und Ameisen ernähren, auf ihre Kosten kommen.

Vor Fressfeinden, wie Löwen, Pythons oder Hyänen, schützen sich die bis zu 65 kg schweren Tiere, indem sie sich innerhalb von 30 Sekunden mithilfe ihrer schaufelartigen Vorder- und Hinterbeine, dessen Zehen mit dünnen Häutchen verbunden sind, 1 m tief in die Erde eingraben. Auch das Ausgraben von neuen Erdbauten erledigt das Erdferkel sehr schnell. Dabei kann es seine Nasenlöcher vollständig verschließen, um das Eindringen von Erde zu verhindern. Die Bauten können bis zu 13 m lang und 3 m tief werden, mit unterschiedlichen Gabelungen, mehreren Eingängen und mindestens einer größeren Kammer, welche als Schlafzimmer dient. Dabei bleiben Erdferkel nur etwa 5 bis 9 Tage in der gleichen Erdhöhle. Danach wird eine neue ausgegraben oder eine bereits bestehende bezogen.

Erdferkel Steckbrief

  • Ordnung: Röhrenzähner (Tubulidentata) – Überordnung: Afrotheria
  • Familie: Orycteropodidae
  • Gattung: Orycteropus
  • Art: Erdferkel (Loxodonta africana)
  • Verbreitungsgebiet: subsaharisches Afrika
  • Unterschiede zwischen Wald- und Offlandbewohnern. Erdferkel aus Wäldern haben einen größeren Körperbau, längeren Schwanz, kleinere Ohren, längere Krallen und kürzere Haare
  • Mischung aus Hase, Ferkel und Känguru
  • nachtaktiv
  • Nahrung: Ameisen und Termiten (gelegentlich auch Blatthornkäfer, Grashüpfer, Fettmäuse, Früchte und Samen)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 94 bis 142 cm
  • Schulterhöhe: 60 bis 65 cm
  • Schwanzlänge: 44 bis 63 cm
  • Gewicht: 40 bis 65 kg
  • Haarlänge: 1,8 cm (spärliche Behaarung, teils kahle Stellen)
  • Ohrenlänge: bis zu 21 cm
  • Zungenlänge: bis zu 30 cm
  • Farbe: grau-braune Grundfärbung
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 0,7 km/h im Zickzack
  • Erdferkel vergraben ihren Kot etwa 10 cm tief, zur eigenen Orientierung (Erdferkel sehen sehr schlecht, mithilfe des Geruchssinns können sie sich orientieren) und zur Kommunikation mit anderen Erdferkeln
  • Informationen über die Fortpflanzung der Erdferkel gibt es kaum
  • Geburtszeitraum: etwa Mai bis August
  • Paarungszeit: etwa Oktober bis November
  • Tragzeit: etwa 8 Monate (pro Wurf ein Junges, selten zwei)
  • Gewicht des Neugeborenen: etwa 1,6 kg
  • Die ersten Tage verbringt das Junge in einer extra dafür vorgesehenen Nestkammer in der Erdhöhle (die Aufzucht erledigt ausschließlich das Muttertier)
  • Lebensdauer: 30 Jahre (in menschlicher Gefangenschaft, freilebend: unbekannt)
  • Fressfeinde: Löwen, Leoparden, Hyänen, Wildhunde, Pythons. Erdferkel retten sich in den nächsten Bau und sind schwer zu finden, da sie sich im Erdreich vergraben.

In Europa leben etwa 52 Erdferkel in 22 Tierparks. In Arnheim lebten Anfang 2018 fünf Tiere. Da sie in ihrem Speiseplan sehr wählerisch sind, ist eine Haltung schwer. Erdferkel lieben Ameisen und Termiten1.

Wo kann ich Erdferkel im südlichen Afrika entdecken?

Das Erdferkel gehört nicht ohne Grund zu den „unsichtbaren“ Tieren. Da es nachtaktiv ist und zumeist tagsüber tief unterhalb der Erde übernachtet, sind sie nur selten zu sehen und auch über ihre Lebensweise konnte so bisher nur wenig erforscht werden. Im Naturreservat Tussen die Riviere Nature in der Karoo des südlichen Afrikas wurden bisher die umfangreichsten Erkenntnisse gewonnen.

Die aktive Zeit des Erdferkels beginnt in der Abenddämmerung um circa 19:30 Uhr und endet erst wieder in der Morgendämmerung gegen 5:30 Uhr. Tagsüber sind sie nur selten anzutreffen, allerdings kann man in den kalten Wintermonaten im südlichen Afrika Glück haben. In dieser Zeit erscheinen sie schon am späten Nachmittag gegen 17 Uhr auf der Bildfläche. Aufgrund der geringen Felldichte und einer fehlenden Fettschicht, mithilfe welcher die Körperwärme gespeichert wird, ist diese Verschiebung der Aktivitätsphase zu erklären. Die Erdferkel entscheiden sich demnach in den kalten Wintermonaten schon etwas früher in den warmen Erdbau zurückzukehren.

In der Karoo im südlichen Afrika wurden bisher die meisten Bauten von Erdferkeln entdeckt. 101 Erdbauten auf einer Fläche von 1,5 ha lässt auf eine hohe Population in diesem Gebiet und demnach auf eine gesteigerte Wahrscheinlichkeit diese faszinierenden Tiere zu Gesicht zu bekommen schließen. Im Tal des Mngeni River in der Provinz KwaZulu-Natal liegt die Dichte bei 29 Bauten auf einem Hektar. In offenen Grasländern ist die Anzahl gerade einmal bei 4 Bauten auf gleicher Fläche. Diese Vorliebe für unterschiedliche Gebiete ist auf die Beschaffenheit der Erde begründet. Erdferkel bevorzugen eher weicheren Boden, da es das Graben deutlich vereinfacht.

Buschmannhase (Riverine Rabbit)

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Der erste Buschmannhase wurde 1902 von einem britischen Soldaten in der Karoo entdeckt, wo es auch heute noch beheimatet ist. Bei der Karoo handelt es sich um die trockenen Gebiete im Zentrum Südafrikas. Dabei ist der Buschmannhase vor allem in den Uferregionen von Flüssen zu finden, da diese genügend Vegetation bieten. Denn wie der Name bereits erahnen lässt, verbringt das nachtaktive Säugetier den Tag vorwiegend in Erdgruben im schattigen Gebüsch und ist demnach nur selten sichtbar.

Der Klimawandel und die landwirtschaftliche Ausdehnung verringern die so wichtige Pflanzendichte. Die Wüste dehnt sich aus. Da sich dadurch die Population des Buschmannhasen verringert, steht er auch auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Bereits im Jahr 1989 wurden nur noch 1.500 Tiere gezählt. Der Bestand verringert sich seitdem kontinuierlich. Zeitweise war das Säugetier (zwischen 1948 und 1979) wie vom Erdboden verschwunden. Aktuelle Zahlen sind nicht bekannt. Allerdings wird die aktuelle Anzahl auf nur noch 250 lebenden Exemplaren geschätzt. So gilt der Buschmannhase als einer der seltensten Säugetierarten weltweit.

Das Riverine Rabbit Programme of the Endangered Wildlife Trust (EWT) versucht mit Bildungsprogrammen das Bewusstsein der Farmer zu ändern und so eine für die Hasen schonendere Landwirtschaft zu erreichen, denn der gesamte Lebensraum der Buschmannhasen befindet sich in Privatbesitz von Landwirten.

Buschmannhase Steckbrief

  • Ordnung: Hasenartige (Lagomorpha)
  • Familie: Hasen (Leporidae)
  • Gattung: Bunolagus
  • Art: Buschmannhase
  • Kopf-Rumpf-Länge: 34 bis 47 cm
  • Schwanzlänge: 7 bis 10 cm
  • Gewicht: 1 bis 1,9 kg
  • Polygames Paarungsverhalten (d.h. ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen)
  • Paarungszeit: August bis Mai (innerhalb dieser Zeit 1 bis 2 Würfe jeweils ein Jungtier)
  • Mit Gras und Fell gepolsterte Erdgruben dienen als Nest für die Jungen
  • Geburtsgewicht: 45 g
  • Trage- und Säugezeit: unbekannt
  • Nahrung: Blüten, Blätter, Gräser, Salzkräuter, Bocksdome
  • Besonderheit: Buschmannhasen sind koprophag d.h. sie fressen ihren eigenen Tageskot, den sie direkt vom After aufnehmen (Kot enthält Mineralien, Kalzium, Phosphor und Vitamin B). Nachtkot wird nicht gefressen.
  • Fressfeinde: Schakale, Erdwölfe und Hunde (der Farmer)
  • Lebenserwartung: unbekannt

Wo kann ich Buschmannhasen im südlichen Afrika entdecken?

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich ausschließlich über die zentralen und südlichen Gebiete der Karoo Wüste in Südafrika. Wie bereits erwähnt, ist die Wahrscheinlichkeit einen Buschmannhasen zu Gesicht zu bekommen, entlang der Flussufer mit dichter Vegetation, am Wahrscheinlichsten. Die Reviere der Buschmannhasen sind allerdings sehr groß. Ein Männchen zählt etwa 21 Hektar zu seinem Territorium (weiblicher Buschmannhase: 12 Hektar).

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Julia Autorin von Madiba.de

Seit ihrer Kindheit ist Julia von der afrikanischen Flora und Fauna begeistert und liebt es unsere Leser über die Vielfalt des südlichen Afrikas zu informieren. Auf ihrer Bucket List steht eine Safari ganz weit oben, um die Tiere, über die sie schreibt, endlich hautnah kennenzulernen. Besonders gerne würde sie dabei die "untypischen" Safarilieblinge vor die Linse bekommen, wie beispielsweise Pangolins, Hyänen oder Erdferkel.

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